WTI mit Druck? 05.06.2024 WTI Prognose heute.
- Aron Radoschofski
- 5. Juni 2024
- 5 Min. Lesezeit
Inhalt:
Schlusskurs | Eröffnung | Tages Range | Möglicher Trend |
73.058USD | 72.989USD | 72.963 — 73.622USD | Bullisch |
Aktuelle Zusammenfassung
Heute haben sich die Ölpreise, einschließlich des West Texas Intermediate (WTI), erneut in einer volatilen Lage gezeigt. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte WTI zur April-Lieferung fiel um 41 Cent auf 78,33 Dollar. Diese Entwicklung ist auf mehrere Faktoren zurückzuführen.
Ein maßgeblicher Einflussfaktor ist China. Die Ankündigung der chinesischen Regierung, ehrgeizige Ziele zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu verfolgen, hat Druck auf die Ölpreise ausgeübt. Trotz der Prognose eines Wirtschaftswachstums von etwa fünf Prozent durch China hat die Aussicht auf eine verringerte Ölnachfrage die Preise nach unten gedrückt. China, als einer der größten Ölimporteure der Welt, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Zusätzlich dazu tragen geopolitische Spannungen, insbesondere im Nahen Osten, weiterhin zur Volatilität der Ölpreise bei. Angriffe der Huthi-Rebellen auf wichtige Handelsrouten im Roten Meer erhöhen die Unsicherheit und könnten die Ölpreise weiter steigen lassen. Diese geopolitischen Risiken sorgen für anhaltende Unruhe an den Energiemärkten.
Ein weiterer Einflussfaktor sind die jüngsten Lagerdaten aus den USA. Laut dem American Petroleum Institute (API) sind die Rohölvorräte in der vergangenen Woche um mehr als neun Millionen Barrel gestiegen. Diese Zunahme der Vorräte hat den Preis weiter unter Druck gesetzt. Die offiziellen wöchentlichen Lagerbestände der US-Regierung werden von Marktbeobachtern genau verfolgt und könnten weitere Auswirkungen auf die Preise haben.
Am europäischen Markt kostete ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 82,46 US-Dollar, was einem Rückgang von 34 Cent gegenüber dem Vortag entspricht. Insgesamt hat sich der Preis für Brent-Rohöl seit Jahresbeginn um etwa sieben Prozent erhöht, hauptsächlich bedingt durch die anhaltenden geopolitischen Spannungen und Unsicherheiten im Nahen Osten.
Ein weiterer bedeutender Faktor ist die starke Position des US-Dollars. Ein stärkerer Dollar macht den Kauf von Rohöl für Käufer, die andere Währungen verwenden, teurer, was die Nachfrage tendenziell senkt und den Preis unter Druck setzt.
Im Hinblick auf die Zukunft rechnen einige Analysten, wie die von JPMorgan, mit einem möglichen Anstieg des Brent-Preises auf bis zu 100 Dollar pro Barrel, falls die jüngsten Förderkürzungen Russlands nicht ausgeglichen werden. Dieser Ausblick spiegelt die komplexe und dynamische Natur des aktuellen Ölmarktes wider, der von einer Vielzahl globaler wirtschaftlicher und politischer Faktoren beeinflusst wird.
Zusammengefasst bleibt die Lage am Ölmarkt angespannt, wobei verschiedene wirtschaftliche, politische und marktspezifische Faktoren die Preise beeinflussen. Anleger und Marktteilnehmer sollten die Entwicklungen genau beobachten, um auf die volatilen Marktbedingungen angemessen reagieren zu können.
Wichtige News zur WTI Prognose heute
Geopolitische Spannungen: Spannungen im Nahen Osten und Entscheidungen der OPEC+, die Produktion zu drosseln, haben die Preise gestützt.
Wirtschaftsdaten: Jüngste US-Arbeitsmarktdaten und der Wirtschaftskalender zeigen gemischte Signale, die ebenfalls die Preisbewegungen beeinflussen.
Szenarien WTI Prognose
Bullish
Analyse: Ein Widerstandsniveau bei $79.00 wurde kürzlich getestet und nicht durchbrochen, was auf eine mögliche Fortsetzung des Aufwärtstrends hinweist. Der aktuelle Kurs bewegt sich oberhalb der wichtigen gleitenden Durchschnitte (EMA20, EMA50, EMA100, EMA200), was weitere Stärke signalisiert.
Wichtige Preismarken:
Kurzfristig: $81.00 - $82.50
Wöchentlich: $84.42
Monatlich: $93.00 - $100.00
Bearish
Analyse: Sollte das Unterstützungsniveau bei $77.50 durchbrochen werden, könnte dies auf eine Fortsetzung der Abwärtsbewegung hinweisen. Der Kurs könnte dann die nächste Unterstützung bei $76.40 testen.
Wichtige Preismarken:
Kurzfristig: $76.40 - $75.00
Wöchentlich: $74.70
Monatlich: $70.00 - $65.00
Wichtige Preismarken im WTI
Wichtige Preismarken Heute
Widerstand: $79.00
Unterstützung: $77.50
Wichtige Preismarken der Woche
Widerstand: $84.42
Unterstützung: $76.40
Wichtige Preismarken des Monats
Widerstand: $100.00
Unterstützung: $70.00
Das WTI hat in den letzten Tagen einige Abschläge erfahren und die neuen Schlüsselstellen werden mehr relevant. Es bleibt natürlich auch genaustens zu beobachten, ob der Markt diese Level hält oder eben direkt wieder auflöst.
Fazit
Die aktuellen Entwicklungen am WTI-Ölmarkt zeichnen ein komplexes Bild, das von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Die jüngsten geopolitischen Spannungen und Entscheidungen der OPEC+ spielen eine entscheidende Rolle bei der Bestimmung der Rohölpreise. Diese Einflüsse haben sowohl kurzfristige als auch langfristige Auswirkungen auf die Marktbewegungen.
Kurzfristig scheint der Markt auf eine gewisse Stabilisierung hinzudeuten. Die jüngste Verteidigung der Unterstützung bei etwa $77.50 zeigt, dass die Bullen weiterhin aktiv sind. Diese Unterstützungsniveaus sind entscheidend, um eine potenzielle Umkehr in der Preisbewegung zu signalisieren. Sollten diese Niveaus jedoch durchbrochen werden, könnte dies eine kurzfristige Abwärtsbewegung verstärken, die bis auf die Unterstützungszonen von $74.70 und sogar $70.00 führen könnte.
Mittelfristig betrachtet, deutet die Überwindung wichtiger gleitender Durchschnitte wie EMA20, EMA50, EMA100 und EMA200 auf ein bullisches Momentum hin. Diese technischen Indikatoren sind stark in den Fokus der Händler gerückt und könnten die Grundlage für eine weitere Aufwärtsbewegung bis zu den Zielen von $81.00 bis $84.42 in den kommenden Wochen bilden.
Langfristig bleibt der Ölmarkt von Unsicherheiten geprägt. Einerseits gibt es optimistische Prognosen, die eine Erholung der Preise bis zu den höheren Zielen von $93.00 bis $100.00 vorsehen, besonders wenn die globale Nachfrage nach Rohöl steigt und die Produktionsbeschränkungen der OPEC+ bestehen bleiben. Andererseits könnte eine Verschärfung geopolitischer Spannungen oder eine unerwartete Erhöhung der Ölproduktion die Preise wieder nach unten drücken.
Die Einflüsse externer Faktoren wie wirtschaftliche Daten und globale Ereignisse dürfen nicht unterschätzt werden. Beispielsweise haben die jüngsten US-Arbeitsmarktdaten gemischte Signale gesendet, was ebenfalls Unsicherheiten für den Rohölmarkt mit sich bringt. Der Wirtschaftskalender dieser Woche zeigt mehrere Ereignisse, die ebenfalls potenzielle Auswirkungen auf die Rohölpreise haben könnten, darunter Daten zur Industrieproduktion und wichtige wirtschaftliche Indikatoren aus großen Volkswirtschaften.
Handelsstrategie: Trader sollten sowohl bullische als auch bearische Szenarien in Betracht ziehen und sich auf die Schlüsselpreisniveaus konzentrieren. Bei einer Fortsetzung des Aufwärtstrends könnten Long-Positionen oberhalb der Unterstützungsniveaus sinnvoll sein, während bei einem Durchbruch der Unterstützungen Short-Positionen in Betracht gezogen werden sollten.
Insgesamt bleibt der WTI-Rohölmarkt volatil und stark von externen Faktoren beeinflusst. Händler sollten daher flexibel bleiben und ihre Strategien an die sich ständig ändernden Marktbedingungen anpassen. Eine sorgfältige Beobachtung der geopolitischen Entwicklungen und wirtschaftlichen Indikatoren ist entscheidend, um fundierte Handelsentscheidungen zu treffen.
Info:
WTI (West Texas Intermediate) ist eine der wichtigsten Rohölsorten, deren Preis durch eine Vielzahl von Faktoren beeinflusst wird. Hier sind die Hauptfaktoren:
Geopolitische Ereignisse: Konflikte, politische Instabilität und geopolitische Spannungen, besonders in ölreichen Regionen wie dem Nahen Osten, können die Ölversorgung stören und die Preise beeinflussen.
Angebot und Nachfrage: Die globale Ölnachfrage, beeinflusst durch wirtschaftliche Wachstumsraten, und das Angebot, bestimmt durch die Förderpolitik der Ölproduzenten wie der OPEC, spielen eine entscheidende Rolle bei der Preisgestaltung.
Währungsschwankungen: Da Ölpreise in US-Dollar notiert werden, beeinflussen Wechselkursänderungen die Ölpreise. Ein stärkerer Dollar macht Öl für Käufer in anderen Währungen teurer und kann die Nachfrage senken.
Wirtschaftsdaten: Wirtschaftliche Indikatoren wie das BIP, Arbeitsmarktdaten und Industrieproduktion geben Aufschluss über den gesundheitlichen Zustand der Weltwirtschaft und beeinflussen die Nachfrage nach Öl.
Marktspekulationen: Finanzakteure auf den Ölmärkten, wie Händler und Investoren, beeinflussen durch ihre Erwartungen und Wetten auf zukünftige Preise ebenfalls den Ölmarkt.
Technologische Fortschritte und Energiepolitik: Entwicklungen in der Energieeffizienz, alternative Energiequellen und Änderungen in der Energiepolitik können langfristig die Nachfrage nach Öl verändern.
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Artikel stellen keine Anlageberatung oder Anlageempfehlung dar!
Investieren birgt Risiken, die bei Geschäften mit Finanzinstrumenten wie Aktien und Derivaten bestehen können und ist nicht für alle Anleger geeignet. Erheblichen Chancen stehen entsprechende Risiken bis hin zum schnellen Totalverlust gegenüber. Informieren Sie sich bei Ihrem Anlageberater zunächst umfangreich.
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